![](https://static.wixstatic.com/media/eaf371_75fa8c2dd3194d6e96df041ad870b358~mv2.png/v1/fill/w_500,h_500,al_c,q_85,enc_auto/eaf371_75fa8c2dd3194d6e96df041ad870b358~mv2.png)
Der richtige Umgang mit schwierigen beziehungsweise verhaltensauffälligen Kindern in der Arbeit mit Gruppen ist ein ausgesprochen wichtiges Thema. Hier auszugsweise ein paar Tipps aus meiner jahrelangen Kinderyoga-Praxis-Erfahrung:
Indem du von Beginn an klare Regeln aufstellst, gibst du den Kindern und somit deiner Yogastunde eine Struktur, an die sich auch unruhige und auffällige Kinder viel leichter anpassen. Erkenne frühzeitig gruppendynamische Besonderheiten und leite überschüssige Energien in eine von dir gewünschte sinnvolle Richtung ab, noch bevor sie deine Yogaeinheit stören.
![](https://static.wixstatic.com/media/eaf371_57d3cf15236b4390a7c60504c3fcaa6b~mv2.png/v1/fill/w_500,h_500,al_c,q_85,enc_auto/eaf371_57d3cf15236b4390a7c60504c3fcaa6b~mv2.png)
Freude und Spaß sollten stets im Vordergrund stehen, denn diese positiven Faktoren wirken bei Kindern stärker als eine allfällige Tendenz zu unsozialen oder gar destruktiven Verhaltensweisen.
Gelingt es dir darüber hinaus, den Kids ein Gefühl der Mitbestimmung zu geben, kann auch überbordender Aktivitätsdrang kanalisiert und sinnvoll genutzt werden.
Aus meiner Erfahrung haben sich zu diesem Thema folgende Punkte herauskristallisiert, die ich in meinen Aus- und Weiterbildungen genauer behandle:
![](https://static.wixstatic.com/media/eaf371_3c54668f768a4344a5e8e8c490196c20~mv2.jpg/v1/fill/w_500,h_500,al_c,q_80,enc_auto/eaf371_3c54668f768a4344a5e8e8c490196c20~mv2.jpg)
1. Klare Regeln von Beginn an:
Der Regelwürfel: Auf dem Regelwürfel sind Symbole abgebildet, die für Kinder leicht zu deuten sind. Die Kinder würfeln, lernen spielerisch die Regeln und verinnerlichen sie auf diesem Weg.
Einige Regeln darauf sind z.B.:
Meine Matte ist mein Königreich
Bei Bewegungsspielen achten wir auf den Schutzraum aller Teilnehmer und berühren uns nicht.
Wir gehen achtsam mit unserer Yogamitte um und greifen nicht hinein.
Wenn ich die Klangschale anschlage, hören alle zu (es gibt kein „pscht“ oder „leise“…)
Die Holzmaterialien die wir im Kinderyoga verwenden werden von meiner Mutter selbst hergestellt:
2. Struktur bietet Sicherheit:
Es gibt immer das gleiche Einstiegs- und Ausstiegsritual. So werden die Kinder mit der Abfolge vertraut. Die Kinder testen, ob der Yogalehrer selbst auch die Regeln einhält. Sobald die Kinder die Vereinbarungen nicht korrekt ausführen, wird der Ablauf, Spiel bzw. Geschichte abgebrochen und die Regeln von Neuem erklärt. So erfahren die Kinder dass es lustiger ist, wenn sie sich an die Regeln halten und so auch mehr Zeit zum Yoga „spielen“ bleibt.
![](https://static.wixstatic.com/media/eaf371_72664edba0cc4bb69645d7a6a59224a5~mv2.png/v1/fill/w_500,h_500,al_c,q_85,enc_auto/eaf371_72664edba0cc4bb69645d7a6a59224a5~mv2.png)
3. Gruppendynamik erkennen:
In jeder Gruppe gibt es ein "Alpha-Kind", einen "Pausenkasperl"…
Grundsatz: Lobe so oft es etwas zu loben gibt.
Wenn Kinder „negativ“ auffallen, passiert dies oft aus der Gewohnheit heraus. Ihre Devise ist dann häufig: „Besser negative Anerkennung als gar keine…“ Zeige den Kindern, dass es bei dir anders ist! Gib ihnen die Möglichkeit ihre oft angeborenen Wesensmerkmale und Eigenschaften auf positive Art und Weise einzubringen.
Für "Alpha-Kinder" bzw. Kinder, die gerne den Ton angeben, ist es wichtig, dass sie dies auf positive und vorbildhafte Weise auch tun können. Setze sie beispielsweise als Yogaassistenten ein, noch bevor sie zu stören beginnen.
Zappelphilipps oder unausgelastete Kinder brauchen ausreichend Bewegung vor ruhigeren Übungen.
Pausenkasperl bzw. Kinder, die gerne im Mittelpunkt stehen, brauchen die Möglichkeit etwas vorzeigen zu können.
4. Gib den Kindern die Möglichkeit der Mitbestimmung oder sich kreativ einzubringen
Kinder dürfen je nach Alter von zu Hause ein Stofftier, ihr Lieblingsspiel oder ihre Lieblingsmusik mitbringen.
Kinder Themen für die nächste Stunde mit auswählen lassen: Piratenstunde, Dinosaurierstunde (lieben die Jungs), Zauberstunde, u.v.m.
Wenn Kinder sich mit folgenden oder ähnlichen Aussagen äußern wie: „Das ist aber langweilig, das Chiffontuch hinauf zu pusten…“ oder „ich mag da nicht mitmachen…“, kannst du versuchen sie mit anregenden Fragen zu involvieren: „Welche Ideen hast du dazu? Was könnten wir mit den Chiffontüchern sonst noch machen?“
5. Klare, deutliche und motivierende Ansagen sind wichtig!
Im Umgang mit Kindern raten wir zu klaren Spiel-Aufforderungen wie „So, jetzt stehen wir ‘mal alle auf” oder “Sobald ihr die Klangschale hört, setzen wir uns ganz leise in den Yoga-Sitz“. Wichtig hierbei ist vor allem eine anregende und motivierende Sprachmelodie. Von dieser Art der Spiel-Aufforderung fühlen sich Kinder sehr gut angeleitet und blicken mit Vorfreude auf das bevorstehende Spiel.
6. Das Wichtigste zum Schluss: Freude und Spaß stehen im Vordergrund
Gestalte deine Kinderyogaeinheiten so spannend mit unterschiedlichen Materialen, Geschichten, Spielen, sodass sie gerne mitmachen und Freude an der Bewegung haben.
Wir verwenden im Kinderyoga sehr gerne ansprechend gestaltete Asana-Bildkarten (z.B. meine X-Large-Karten und auch Kinderyoga-Musik.
Wie Kinderyoga eine (ent-)spannende und freudvolle Yoga-Reise wird, erlernst du in unserer umfassenden, kurzweiligen und sehr abwechslungsreichen Kinderyoga Online-Ausbildung. ❤️
Diese Tipps sind selbstverständlich keine Allheil-Rezepte, vielmehr sind es bewährte Methoden aus meiner langjährigen Yogapraxis.
Denke daran, dass die Arbeit mit Kindern ein stetiger Prozess ist und alles seine Zeit braucht. Achte bei dir selbst darauf, auch aus schwierigen Erfahrungen stets bereichert und gestärkt hervorzugehen. So wirst du immer mehr Vertrauen in deine Befähigung als KinderyogalehrerIn erlangen.
Comments